In Erwartung eines Kindes – wie richtig vorsorgen?

Erschienen im Standard, am 18. Jänner 2023

Der Familienzuwachs ist eine aufregende Lebensphase, die große Veränderungen mit sich bringt. Sie bereiten sich wahrscheinlich schon darauf vor – streichen das Kinderzimmer, kaufen alles ein, was man so braucht und lesen die richtigen Bücher. Neben der physischen Vorbereitung wird jedoch häufig auf die finanzielle Vorsorge vergessen. Mit diesen drei Tipps können werdende Eltern ihren Kindern den finanziellen Erfolg sichern.

Drei wichtige Schritte, wenn Sie ein Kind erwarten

Nr. 1 – Richten Sie einen Notfallfonds ein

Wenn Sie den Start Ihres Notfallfonds aufgeschoben haben, ist es jetzt an der Zeit, ernst zu werden. Es ist wichtig, genügend liquide Mittel zu haben, um die Lebenshaltungskosten von drei bis sechs Monaten zu decken, falls ein unerwartetes Ereignis eintritt.

Nr. 2 – Sparen und Investieren Sie für die Zukunft Ihres Kindes

Sobald Sie einen soliden Notfallfonds eingerichtet haben, können Sie damit beginnen, für die zukünftigen Ausgaben Ihres Kindes zu sparen. Erwägen Sie insbesondere, in einer oder beiden dieser Arten von Konten zu sparen:

Ein traditionelles Sparkonto – Ein Depotsparkonto ermöglicht es Ihnen, die Kontrolle zu behalten, bis Ihr Kind volljährig ist, normalerweise im Alter von 18 Jahren. Dies ist ein großartiger Ort, um alle Geldgeschenke zu verstauen, die Ihr Kind erhält.

Lebensversicherungen können angedacht werden, welche mit einer Leistung in Höhe des sechs- bis achtfachen Ihres Bruttojahresgehalts ausgestattet sind. In der Regel sind diese jedoch nicht zu empfehlen, da Lebensversicherungen zu den meist verbreiteten Finanzprodukten gehören, obwohl diese strukturelle Fehlkonstruktionen sind. Es handelt sich meist um eine Kombination aus Risikolebensversicherung für den Todesfall und einem Anspar- bzw. Investmentprodukt. Dabei wäre eine reine Risikolebensversicherung für den Todesfallschutz preisgünstiger und auch einfacher zu kündigen. Die Kombination erfolgt häufig deswegen, da man hohe Gebühren und Margen gut verbergen kann. Daraus resultieren unterdurchschnittliche Renditen (zumeist unter der Inflation), Intransparenz und mangelnde Liquidität.

Nr. 3 – Stellen Sie einen Nachlassplan auf

Unabhängig von Ihrem Vermögen ist es wichtig, einen Nachlassplan aufzustellen, um Ihre wachsende Familie zu schützen. Nachlasspläne legen nicht nur fest, wie Ihr Vermögen nach Ihrem Tod weitergegeben wird, sondern auch, wer sich um Ihr(e) Kind(er) kümmert, sollte Ihnen etwas Unvorhergesehenes passieren. Arbeiten Sie mit Ihrem Vermögensverwalter und Anwalt für Nachlassplanung zusammen, um gegebenenfalls ein  widerrufliches Testament zu verfassen. Abhängig von Ihrer Situation ist ein widerrufliches Testament ein wichtigstes Nachlassplanungsdokument, welches jeder haben sollte. Testamente verteilen nicht nur Vermögenswerte nach Ihren Wünschen, sondern können ebenso dazu beitragen, Gebühren und Steuern für Ihren Nachlass zu minimieren.