5 bewährte Anlageansätze, konsequent umgesetzt

Einfache Anlageprinzipien gehören häufig auch zu den besten. Die Umsetzung ist jedoch wichtiger sei als Ideen. Sie finden hier fünf einfache Prinzipien bzw. Ideen, die sich in der Vergangenheit bewährt haben,  wenn Sie sie strikt umsetzen.

  1. Komplexität bedeutet nicht bessere Renditen

Isaac Newton brachte die Wissenschaft und das allgemeine Denken der Menschheit voran wie kaum ein anderer vor ihm. Mit einem IQ von über 190 leistete er wesentliche Beiträge in Mathematik, Theologie, Ingenieurwesen und Technologie. Dies machte ihn wohl zu einer der wichtigsten Figuren der wissenschaftlichen Revolution. Aber so mächtig sein Gehirn auch war, es konnte ihn nicht davor bewahren, unseren grundlegendsten menschlichen Instinkten, nämlich Angst, Gier und Neid, zu verfallen. Er verlor einen Großteil seines Kapitals aufgrund seiner Spekulationen.

Innovation und Komplexität werden oft als Werttreiber in der modernen Wirtschaft gepriesen. Die Realität ist jedoch, dass der Wert nicht immer davon abhängt, wie neu oder komplex ein Produkt oder eine Dienstleistung ist. Wenn das wahr wäre, wäre jeder mit einem Intelligenzquotienten auf „Genieniveau“ wohlhabend. Gute mathematische Fähigkeiten führen auch nicht zu guten Anlagefähigkeiten. Viele gehen davon aus, dass Anleger, die sich auf mathematische Modelle verlassen und automatisierte Handelssysteme nutzen, immer besser abschneiden. Manche tun es, manche nicht. Als Einzelanleger kann es Sinn machen, Komplexität zu vermeiden. Je einfacher und verständlicher die Investition, desto besser. 

  1. Vermeiden Sie, was Sie nicht verstehen

Einer der wertvollsten Anlageratschläge besteht darin, keine finanziellen Vereinbarungen zu treffen oder Anlageideen zu verfolgen, die Sie nicht vollständig verstehen. Die Verlockung hoher Renditen kann uns manchmal blind für die mit bestimmten Anlagen verbundenen Risiken machen. Unverständnis über eine Investition führt nicht nur oft zu Verlusten, sondern beeinträchtigt auch Ihre Lebensqualität bzw. Ihren Schlaf. Viele Anleger verstehen  Kryptowährungen und komplexe Finanzinstrumente nicht. Das hindert diese dennoch daran nicht, in diese zu investieren. Das bedeutet nicht, dass Sie in jedem Detail ein Experte sein müssen, aber Sie sollten eine klare Vorstellung davon haben, wie die Investition funktioniert und welche potenziellen Risiken bestehen. Warren Buffett gilt als einer der erfolgreichsten Anleger unserer Zeit. Auf seinem Schreibtisch steht eine Box mit der Aufschrift „Too Hard“. Dort kommt alles rein, was selbst er nicht versteht. 

  1. Anlegen für Freiheiten

Warum werden Veranlagungen und Investitionen getätigt? Darüber sollte jeder Anleger nachdenken.

Die meisten beginnen zu investieren, weil sie mehr finanzielle Stabilität wünschen, Ziele wie eine Immobilie haben oder für die Pension Vorsorge treffen möchten. Egal mit welcher Absicht Sie beginnen, viele Menschen tappen in die Falle, endlos nach mehr Geld zu streben. Sie warten mit dem Gefühl der Erfüllung, bis sie einen bestimmten Geldbetrag in Aktien oder auf der Bank haben. Aber Reichtum ist eher ein Gefühl als eine Zahl. Wohlstand resultiert nicht daraus Geld anzuhäufen; es geht vielmehr um finanzielle Stabilität und Freiheiten. Es geht um die Fähigkeit, finanzielle Notfälle zu überstehen, um die Freiheit, Entscheidungen zu treffen, die nicht von finanziellen Zwängen bestimmt werden, und um die Gewissheit, finanziell abgesichert zu sein. Gutverdiener können immer noch finanzielle Schwierigkeiten haben, wenn sie rücksichtslos Geld ausgeben und wenig sparen. In der Regel steigen die Ausgaben mit höherem Einkommen. Wer hingegen über ein bescheidenes Einkommen verfügt, kann durch sparsames Leben, fleißiges Sparen und Investieren entsprechende Freiheiten erlangen. Hier kommen einfache Anlageideen ins Spiel. Wenn Sie sich darauf konzentrieren, Ihr Leben so zu gestalten, dass Sie Freiheit haben, können Sie sich selbst als wohlhabend bezeichnen – auch wenn Sie nicht im materiellen Sinne „Reich“ sind.

  1. Das beste Gegenmittel gegen hohe Zinsen ist, mehr Geld zu sparen.

Hohe Zinssätze, wie diese derzeit erleben, werden oft als negativ für das Finanzwachstum angesehen, da sie Kredite verteuern. Kredite können teuer sein. Mehr zu sparen und keine bzw. weniger hohe Kredite bieten hier Abhilfe. Das Auto auf Leasing? Mitunter sind Gebrauchtwagen die günstigere Alternative.  Indem Sie den Geldbetrag erhöhen, den Sie zur Seite legen, bauen Sie einen finanziellen Puffer auf, den Sie jederzeit nutzen können. Besonders in Zeiten hoher Zinssätze kann das hilfreich sein, sich viel Geld zu ersparen. Bei den derzeitigen Zinsen können bei einem aufgenommenen Kredit schnell die reinen Zinsrückzahlungen so hoch wie die Tilgungen der reinen Kreditsumme sein.

  1. Der Durchschnittskosteneffekt ist die beste passive Anlagestrategie

Der Durchschnittskosteneffekt ist eine Anlagestrategie, bei der Sie unabhängig vom Preis regelmäßig einen festen Geldbetrag in eine bestimmte Anlage investieren. Dies gewährleistet nicht nur eine konsistente Investition über einen längeren Zeitraum, sondern reduziert auch die Auswirkungen der Volatilität (Schwankungsbreite) der Käufe. Die Idee dahinter ist, dass Sie durch die Investition eines konstanten Anlagebetrags mehr Wertpapiere (wie beispielsweise Aktien) kaufen, wenn die Preise niedrig sind, und weniger, wenn sie hoch sind. Diese Strategie hat zwei Hauptvorteile: Erstens entfällt die Notwendigkeit, den Markt perfekt zu „timen“. Sprich: Sie müssen sich weniger Gedanken über den Kauf zum „richtigen Zeitpunkt“ machen, da Ihre Investition über einen längeren Zeitraum verteilt wird. Zweitens verringert es das Risiko, zu einem bestimmten Zeitpunkt eine erhebliche Investition zu tätigen, deren Wert jedoch kurz darauf sinkt. Sie profitieren so vom Spareffekt, von den Renditen des Investierens, von der laufenden Anlage und vom Zinseszins. Der Durchschnittskosteneffekt und die Einfachheit dieser Strategie zeigen, dass Investitionen nicht komplex sein müssen, um erfolgreich zu sein.

Stetiger Lernprozess

Finanzielle Bildung endet nie, selbst wenn Sie Ihre Anlagestrategie einfach halten, bedeutet das nicht, dass Sie finanziell immer gut abschneiden werden. Um weiterhin Erträge zu erzielen und Vermögenswerte zu steigern, gilt es sich darum laufend zu kümmern, und sich Finanzwissen aktiv anzueignen. Finanzielle Bildung ist kein Ziel, sondern eine ständige Reise. Wenn Sie also mit einer Investitionsmöglichkeit oder einer finanziellen Entscheidung konfrontiert werden, nehmen Sie sich Zeit für eine Recherche. Stellen Sie Fragen, lassen Sie sich von vertrauenswürdigen Beratern beraten und stellen Sie sicher, dass Sie verstehen, worauf Sie sich einlassen, bevor Sie Anlageentscheidungen treffen.

Keiner der aufgezeigten Ideen, Grundsätze oder Prinzipien klang sehr neu oder komplex. Das ist es auch was Anlegen und Investieren ausmachen sollte: Es soll verständlich und einfach sein.