Blickt man ein wenig über den Tellerrand hinaus, so zeigt sich, dass die Österreicher ihre Vermögenswerte in der Art und Weise anlegen, dass diese im Gegensatz zu anderen Ländern zu kurz kommen. Das betrifft sowohl private Anleger als auch Organisationen. Es werden eine Reihe von Fehlern und Risiken begangen, welche vermeidbar wären und so können die Österreicher nicht mit Ländern mithalten, welche an die drei bis vier Prozent Rendite pro Jahr erzielen. Internationale Vergleiche zeigen, dass höhere Erträge auf nationaler Ebene möglich wären – hier betreffend vor allem die Ruhestandsvorsorge und Anlagerenditen.
Was machen andere Länder aber anders?
Zum einen werden Vermögenswerte langfristiger investiert, was wiederum hilft Risiken abzufedern. Schwankungen an den Finanz- und Kapitalmärkten können so besser ausgeglichen werden. Zum anderen schreiben manche Länder die zusätzliche private Ruhestandsvorsorge vor bzw. unterstützen diese vermehrt. Dies trägt ebenso der erläuterten Langfristigkeit im erhöhten Maße Rechnung und es sind weniger kostspielige Garantien vonnöten.
Sicherlich kann auch die Abfertigung neu kritisiert werden: Nach ein paar Jahren werden die Gelder meist herausgenommen (= dies trägt nicht der langfristigen Veranlagung bei). Die mangelnden Renditen der Abfertigung neu sprechen jedoch klar dafür. Ebenso zeigt die Pensionsstudie der OECD auf, dass lediglich etwas mehr als 5 Prozent des BIP für die betriebliche Ruhestandsvorsorge aufgewendet wird. Damit liegen wir im hinteren Drittel der entwickelten Nationen. Und auch die private Zukunftsvorsorge wurde so aufgesetzt, dass damit, aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen, keine nachhaltigen Erträge zu erzielen sind.