Rückgang der Scheidungsrate in Europa aufgrund der Teuerungswelle
Die Scheidungsrate in Europa hat in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Rückgang erlebt. Dieser Trend scheint mit der aktuellen Teuerungswelle in Verbindung zu stehen.
In den letzten Jahrzehnten ist die Zahl der Eheschließungen pro 1.000 Einwohner in der EU-28 stetig zurückgegangen, während die Zahl der Scheidungen zugenommen hat. Im Jahr 2015 gab es rund 946.000 Scheidungen, was 1,9 Scheidungen je 1.000 Einwohner entspricht. Im Vergleich dazu lag der entsprechende Wert im Jahr 1970 noch bei 0,91.
Jedoch hat sich dieser Trend in den letzten Jahren umgekehrt. Die Scheidungsrate ist im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent gesunken, während um 15,5 Prozent mehr Paare geheiratet haben. Dies ist Teil eines Trends, den wir schon länger sehen. Die Scheidungszahlen sinken seit 2008.
Eine Studie des European Union Agency for Fundamental Rights (FRA) aus dem Jahr 2022 hat ergeben, dass die Inflation einen negativen Einfluss auf die Eheschließungsrate und die Scheidungsrate hat. Die Studie hat gezeigt, dass die Eheschließungsrate in Ländern mit hoher Inflation geringer ist als in Ländern mit niedriger Inflation. Die Studie hat auch gezeigt, dass die Scheidungsrate in Ländern mit hoher Inflation höher ist als in Ländern mit niedriger Inflation.
Ein möglicher Grund für diesen Rückgang könnte die aktuelle Teuerungswelle sein. In Krisenzeiten suchen Menschen Sicherheit. Auch in einer kriselnden Beziehung finden die Ehepartner noch finanziellen Halt und haben einen festen Wohnsitz.
Die Inflationsrate in der Europäischen Union (EU-27) ist im Oktober 2023 auf rund 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken. Dies könnte ein weiterer Faktor sein, der den Rückgang der Scheidungsrate beeinflusst hat.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Zahlen nicht unbedingt darauf hindeuten, dass die Beziehungen stärker geworden sind. Vielmehr steigt der Anteil an Paaren, die sich unter anderen Bedingungen schon scheiden lassen würden, wo der Scheidung aber die ökonomischen Rahmenbedingungen entgegenstehen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Teuerungswelle in Europa einen signifikanten Einfluss auf die Scheidungsrate gehabt haben könnte. Die Teuerungswelle in Europa wird sich voraussichtlich noch einige Zeit fortsetzen. Es ist daher wahrscheinlich, dass die Scheidungsrate in Europa in den nächsten Jahren weiter zurückgehen wird.