Eineinhalb Jahrzehnte nach Einführung der Abfertigung Neu kann Kritik an den teuren Vorsorgekassen geübt werden. Ursprünglich wurde beabsichtigt mit der Abfertigung Neu eine Rendite von jährlich 6 Prozent zu erzielen. Tatsächlich sind die realen Zahlen ernüchternd. 2018 wurde ein Minus von mehr als 1,9 Prozent erzielt und die durchschnittliche Rendite lag bei etwas mehr als 2 Prozent. Dies vor dem Hintergrund, dass die Eigenkapitalrendite der Banken und Versicherung annähernd 20 Prozent betrug. Bei 2 Prozent Rendite für die Arbeitnehmer, geht sich das versprochene „Jahresgehalt“ zum Ruhestand jedoch nicht aus. Zur Erinnerung: Arbeitgeber zahlen 1,53% des Bruttogehalts für alle neuen Dienstnehmer seit 2003 in Abfertigungskassen ein. Die Abfertigung verfällt nicht und es besteht die Möglichkeit bei einem Wechsel des Jobs, dass diese mitgenommen wird. Lässt man sich die Abfertigung Neu auszahlen, setzt das zumindest 36 Einzahlungsmonate voraus.
Dabei wurde angedacht, dass die angesparten Vermögenswerte zum einen bei der Überbrückung von Arbeitslosenzeiten helfen und zum anderen als Altersvorsorge für Arbeitnehmer dienen sollten. 17 Jahre später kam alles anderes. Wegen fallender Zinsen lag die durchschnittliche jährliche Rendite unterhalb der Erwartungen und lediglich leicht über der Inflation.