Angesichts des Aufstiegs populistischer Bewegungen, der weltweit wachsenden Schuldenlasten der Nationen und der drohenden Möglichkeit weiterer kriegerischer Auseinandersetzungen gibt es einige Diskussionen darüber, wie man im Falle eines gesellschaftlichen Zusammenbruchs investieren sollte. Obwohl diese aufgezeigten Punkte dazu tendieren, übermäßig dramatisch zu sein, sind die meisten Theorien darüber, wie man sein Geld für den “Worst Case” anlegen sollte, fehlgeleitet. Eines der schlechtesten Argumente, die ich je gehört habe, ist, dass man im Falle eines gesellschaftlichen Zusammenbruchs Gold oder Bitcoin besitzen sollte. Ich kann Ihnen versprechen, dass beide in diesem Szenario wertlos sein werden. Internetgeld und ein glänzender Stein haben nur in einer funktionierenden Zivilisation einen Wert, nicht in apokalyptischen Szenarien.
Wenn die Welt (wie wir sie kennen) aus den Fugen gerät, könnten viele der Dinge, auf die wir uns heute verlassen, wie das Internet, nicht mehr verfügbar sein. In einem solchen Szenario würde sich das, was wir wertschätzen, dramatisch ändern. Dinge, die in einer zivilisierten Gesellschaft traditionelle Wertaufbewahrungsmittel waren (zum Beispiel Bitcoin, Gold, Aktien usw.), hätten in einer unzivilisierten Gesellschaft fast keinen Nutzen.
Die Finanzwelt in apokalyptischen Szenarien
In einem wirklich apokalyptischen Szenario würde die Finanzwelt, wie wir sie kennen, wahrscheinlich zusammenbrechen. Traditionelle Finanzsysteme, Börsen und Banken würden möglicherweise nicht mehr funktionieren. In diesem Fall käme es zu folgenden Entwicklungen:
Anpassung der Finanzwelt
In einem weniger extremen Szenario, bei dem einige Strukturen erhalten bleiben, könnte sich die Finanzwelt wie folgt anpassen:
Während die Wahrscheinlichkeit eines vollständigen gesellschaftlichen Zusammenbruchs gering ist, zeigt die Betrachtung solcher Szenarien die Grenzen unseres derzeitigen Finanzsystems auf. Es unterstreicht die Bedeutung von Resilienz, Anpassungsfähigkeit und der Fokussierung auf grundlegende menschliche Bedürfnisse und Fähigkeiten.
In weniger extremen Krisensituationen, wie lokalen wirtschaftlichen Zusammenbrüchen oder Währungskrisen, könnten traditionelle Wertaufbewahrungsmittel wie Gold oder sogar Bitcoin noch eine Rolle spielen. Sie könnten als Mittel dienen, um Wert über Grenzen hinweg zu transportieren oder als Absicherung gegen lokale wirtschaftliche Instabilität.
Letztendlich sollte eine kluge finanzielle Vorbereitung auf extreme Szenarien Teil einer breiteren Strategie sein, die Resilienz, Anpassungsfähigkeit und nachhaltiges Denken in den Vordergrund stellt. Dies kann nicht nur in Krisenzeiten von Nutzen sein, sondern auch zu einem stabileren und nachhaltigeren Finanzsystem in normalen Zeiten beitragen. (Bernhard Führer, 30.7.2024)