Demenzrisiken verstehen: Auswirkungen auf die finanzielle Gesundheit in Österreich
Neuere Studien zeigen, dass die kognitiven Herausforderungen von Demenz erhebliche finanzielle Schwierigkeiten nach sich ziehen können. Oft treffen Betroffene bereits Jahre vor einer offiziellen Diagnose unvorteilhafte finanzielle Entscheidungen. Im Folgenden finden Sie fünf zentrale finanzielle Risiken im Zusammenhang mit Demenz sowie praktische Tipps, um diesen vorzubeugen.
1. Versäumte Rechnungszahlungen
Untersuchungen zeigen, dass Menschen mit beginnender Demenz bereits Jahre vor der Diagnose vermehrt Schwierigkeiten haben, Rechnungen pünktlich zu begleichen. Dies kann zu Mahngebühren, Kreditproblemen und im schlimmsten Fall zur Abschaltung wichtiger Versorgungsleistungen führen. Besonders in Österreich, wo Strom- und Gaspreise zuletzt gestiegen sind, kann dies erhebliche Folgen haben.
Tipp: Automatische Abbuchungsaufträge für Miete, Energie und andere regelmäßige Kosten einrichten, um Zahlungsausfälle zu vermeiden.
2. Verschlechterte Kreditwürdigkeit
Bereits Jahre vor einer Demenzdiagnose kann sich die Kreditwürdigkeit verschlechtern, da Betroffene finanzielle Verpflichtungen nicht mehr im Blick haben. In Österreich könnte dies etwa dazu führen, dass Kredite nicht mehr bedient werden oder sich Schulden anhäufen.
Tipp: Frühzeitig eine Vertrauensperson hinzuziehen, die die Finanzen gemeinsam mit dem Betroffenen im Blick behält.
3. Höhere Anfälligkeit für Finanzbetrug
Menschen mit Demenz sind besonders gefährdet, Opfer von Betrug zu werden. In Österreich gibt es immer wieder Fälle von Telefon- und Onlinebetrug, bei denen gezielt ältere Menschen angesprochen werden.
Tipp: Unnötige Bankkarten kündigen, Onlinebanking-Zugänge absichern und verdächtige Anrufe oder Mails sofort der Polizei oder Verbraucherschutzorganisationen melden.
4. Hohe Kosten für Langzeitpflege
Die Pflegekosten für Demenzpatienten sind enorm. In Österreich betragen die durchschnittlichen monatlichen Kosten für einen Pflegeheimplatz rund 4.000 Euro, wobei private Pflegekosten oft noch höher liegen. Auch die Pflege zu Hause kann kostspielig sein, da oft 24-Stunden-Betreuung benötigt wird.
Tipp: Rechtzeitig Pflegegeld beantragen, mögliche Zuschüsse und staatliche Unterstützungen prüfen sowie eine Pflegevorsorge treffen.
5. Finanzielle Belastung der Pflegepersonen
Angehörige, die sich um Demenzpatienten kümmern, müssen oft ihre Arbeitszeit reduzieren oder sogar ihren Job aufgeben. In Österreich wird ein großer Teil der Pflege privat von Familienmitgliedern geleistet, was zu erheblichen finanziellen Einbußen führen kann.
Tipp: Pflegekarenz oder Pflegeteilzeit in Anspruch nehmen und sich über staatliche Unterstützungen wie das Pflegegeld informieren.
Finanzplanung für Demenz: Was Sie tun können
- Vollmacht frühzeitig regeln: Eine “Vorsorgevollmacht” ermöglicht es, finanzielle Entscheidungen in sichere Hände zu legen, wenn die eigene Entscheidungsfähigkeit nachlässt.
- Bankkonten absichern: Unnötige Kredit- und Debitkarten kündigen und Zugriffsrechte auf Finanzkonten an Vertrauenspersonen übertragen.
- Langzeitpflege einplanen: Pflegegeld, private Pflegeversicherung und Ersparnisse frühzeitig organisieren.
Durch eine vorausschauende Finanzplanung können Betroffene und ihre Angehörigen sich gegen finanzielle Risiken absichern und eine bessere Versorgung gewährleisten.